IPTV: So funktioniert Fernsehen über das Internet

Mit IPTV schaust du TV online. Das funktioniert auf verschiedenen Geräten wie Smart-TVs, PCs, Smartphones und Tablets. IPTV-Anbieter bieten 50 bis über 200 Sender an, oft in HD-Qualität. Das Internetfernsehen kann eine gute Alternative zu Kabelfernsehen, Satelliten-TV, Free-TV über das Internet und DVB-T2 sein – denn IPTV hat diverse Vorteile.

Vorteile von IPTV:

• Flexibilität: zeitversetztes Fernsehen, Aufnahmeoptionen, Zugriff auf Mediatheken und Apps
• Vielfältiges Senderangebot: Zugriff auf eine breite Palette von nationalen und internationalen Sendern
• Hohe Bildqualität: Übertragungen in HD und teilweise 4K
• Geräteunabhängigkeit: Inhalte auf einer Vielzahl von Geräten empfangen
• Personalisierung: nutzerspezifische Empfehlungen und Funktionen
• Interaktivität: Teilnahme an Umfragen und Abstimmungen direkt über die Fernbedienung
• Weniger Technik: keine Satellitenschüssel und kein Kabelanschluss nötig, nur ein Internetanschluss

Nachteile von IPTV:

• Abhängigkeit vom Internet: Störungen/Probleme mit dem Internet beeinträchtigen den Fernsehempfang

Kosten und Anbieter:

• Preise variieren je nach Anbieter und Paket, oft ab 10 Euro pro Monat.
• Die beliebtesten Anbieter sind waipu.tv, MagentaTV, RTL+, Zattoo, Joyn und DAZN.

Voraussetzungen:

• ausreichend schnelle Internetverbindung
• internetfähiges Empfangsgerät
• IPTV-Abonnement

IPTV ist digitales Fernsehen per Internet. Die Abkürzung „IPTV“ steht für „Internet-Protocol-Television“. Da das TV-Programm über das Internet übertragen wird, kannst du sowohl auf einem Smart-TV als auch auf PC, Laptop, Smartphone und Tablet fernsehen. Dafür musst du nicht einmal daheim sein: Je nach Anbieter funktioniert IPTV auch unterwegs – sogar im EU-Ausland.

Je nach Provider empfängst du zwischen 50 und über 200 Sender. Auch HD-TV ist über das Internet möglich: Viele Anbieter strahlen die öffentlich-rechtlichen Programme in dieser hohen Bildqualität aus. Außerdem nutzt du bei IPTV clevere Funktionen, etwa das Aufzeichnen von Sendungen oder zeitversetztes Fernsehen.

Bei den meisten DSL-Anbietern kannst du ein IPTV-Angebot nachträglich zu deinem Tarif hinzubuchen. Die TV-Option kostet in der Regel rund 10 Euro pro Monat. Es gibt aber auch Anbieter, die sich auf IPTV spezialisiert haben. Mehr zu den einzelnen IPTV-Anbietern erfährst du weiter unten im Artikel.

IPTV bietet gegenüber dem herkömmlichen Fernsehen über Kabel, Satellit oder Antenne einige wesentliche Vorteile:

• Flexibilität: IPTV ermöglicht zeitversetztes Fernsehen (Replay & Restart), Aufnahmefunktionen, integrierte Mediatheken mit Video-on-Demand und Apps. Du kannst Sendungen pausieren, neu starten oder aufnehmen und bist nicht an feste Sendezeiten gebunden.
• Große Sendervielfalt: IPTV-Anbieter bieten eine sehr umfangreiche Auswahl an Sendern, oft deutlich mehr als über andere Empfangsarten verfügbar sind. Auch internationale Sender und Spartenprogramme sind häufig dabei.
• Hohe Bild- und Tonqualität: Über das Internetprotokoll kann IPTV eine sehr gute Bildqualität in HD oder sogar 4K liefern. Viele Sender werden in HD angeboten.
• Geräteunabhängigkeit: Schaust du online TV, also über IPTV, lassen sich die Inhalte sowohl auf dem Fernseher als auch mobil auf Smartphones, Tablets und Computern empfangen und auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen.
• Personalisierung: IPTV-Dienste bieten oft personalisierte Empfehlungen und Zusatzfunktionen wie elektronische Programmführer. Du kannst dein Fernseherlebnis individuell anpassen.
• Interaktivität: Bei einigen Sendungen, zum Beispiel bei Talentshows, hast du Einfluss auf das Geschehen. Du kannst zum Beispiel mit einem Knopfdruck auf deiner Fernbedienung an Umfragen und Abstimmungen teilnehmen.
• Weniger Technik nötig: Für IPTV brauchst du weder eine Satellitenschüssel noch einen Kabelanschluss, ein Internetanschluss genügt. Das reduziert den Installationsaufwand.

Neben den vielen Vorteilen von IPTV gibt es auch einen Nachteil: Du bist abhängig vom Internet. Gibt es Störungen bei deinem Internetprovider oder fällt das WLAN bei dir zu Hause aus, kannst du nicht fernsehen. Andererseits bist du auch bei Kabelfernsehen, Satelliten-TV und DVB-T2 nicht komplett vor Störungen gefeit.

Hier findest du unseren Vergleich der wichtigsten IPTV-Anbieter in Deutschland, sortiert nach den höchsten Bewertungen auf dem Vergleichsportal trusted.de (Stand 04/2024):

waipu.tv

Das kann das IPTV-Angebot von waipu.tv:

• Preis: ab 7,49 Euro monatlich für Comfort (200 Sender), 12,99 Euro für Perfect Plus (über 260 Sender)
• Senderauswahl: über 260 Sender im größten Paket, viele HD-Sender, auch Pay-TV- und Spartensender
• Funktionsumfang: Aufnahmefunktion, Neustart, Pause, Streaming auf bis zu 4 Geräten gleichzeitig
• Bildqualität: HD und teilweise Full HD, adaptive Bitrate
• Geräteunterstützung: sehr gut, Apps für fast alle Plattformen und Smart-TVs, auch eigener 4K-Stick

Im folgenden Video stellt unser Moderator Jens waipu.tv genauer vor:

Telekom MagentaTV

Dieses Angebot erhältst du mit MagentaTV:

• Preis: ab 10 Euro monatlich, Kombipakete mit Netflix, RTL+ und Disney+ möglich
• Senderauswahl: über 150 Sender in HD, Mediatheken, eigene Mediathek mit Serien und Filmen
• Funktionsumfang: Aufnahmespeicher, Neustart, Pause, Streaming auf bis zu 3 Geräten, auch unterwegs
• Bildqualität: HD
• Geräteunterstützung: gut, MagentaTV-Stick, Apps für fast alle Plattformen und Smart-TVs

RTL+

Hier ein Überblick über das Angebot von RTL+:

• Preis: kostenlos in SD-Qualität, ab 6,99 Euro monatlich für Premium-Paket mit Live-TV der RTL-Sender
• Senderauswahl: 14 Sender der RTL-Gruppe, dazu große Auswahl an Serien, Shows und Filmen
• Funktionsumfang: Mediathek, teils Aufnahmen, Streaming auf bis zu 2 Geräten
• Bildqualität: HD
• Geräteunterstützung: gut, Apps für fast alle Plattformen und Smart-TVs

Zattoo

Dies sind die wichtigsten Details über Zattoo:

• Preis: ab 6,49 Euro monatlich für Smart HD, 13,99 Euro für Ultimate
• Senderauswahl: über 200 Sender, viele HD-Sender, auch einige Pay-TV-Programme
• Funktionsumfang: Aufnahmen im Ultimate-Paket, Neustart, Pause, Streaming auf bis zu 4 Geräten
• Bildqualität: HD und teilweise Full HD
• Geräteunterstützung: sehr gut, Apps für fast alle Plattformen und Smart-TVs

Joyn

Das ist das Angebot von Joyn:

• Preis: Gratisversion werbefinanziert, Joyn Plus ab 6,99 Euro monatlich für HD und Pay-TV
• Senderauswahl: über 70 Live-TV-Sender (viele in HD), Mediatheken, Serien und Filme, keine RTL-Sender
• Funktionsumfang: Neustart und Aufnahmen nur eingeschränkt, Basisversion mit Werbung
• Bildqualität: Basis in SD, Joyn Plus in HD
• Geräteunterstützung: gut, Apps für fast alle Plattformen und Smart-TVs

DAZN

Das kann Streaming mit DAZN:

• Preis: ab 29,99 Euro monatlich (im Jahresabo)
• Senderauswahl: spezialisiert auf Sportübertragungen (Bundesliga, Champions League, US-Sports etc.)
• Funktionsumfang: Live-Übertragungen, Wiederholungen, Highlights, Streaming auf verschiedenen Geräten
• Bildqualität: HD
• Geräteunterstützung: gut, Apps für fast alle Plattformen und Smart-TVs

Du überlegst dir, auf IPTV umzusteigen, oder kannst dich nicht zwischen IPTV, Kabel, Satellit und Antenne entscheiden? Im Folgenden erfährst du die Unterschiede zwischen den Übertragungsarten.

Kabel

In vielen Mietwohnungen liegt ein Kabelanschluss. Willst du Kabelfernsehen schauen, benötigst du einen Vertrag. Anschließend verbindest du den Fernseher mit der Antennenbuchse in der Wand. Das TV-Gerät muss DVB-C empfangen können – das beherrschen die meisten Modelle heutzutage. Alternativ benötigst du einen Kabel-Receiver.

Damit bekommst du Zugriff auf ein Basispaket mit knapp 100 Sendern, davon rund die Hälfte in HD. Bei den meisten Anbietern kostet dich das zwischen 10 und 20 Euro monatlich. Privatsender empfängst du in SD – HD kostet einen Aufpreis. Oft sind Zusatzpakete mit mehr Programmen verfügbar. Beim Kabelfernsehen gibt es keine Zusatzfunktionen wie zeitversetztes Fernsehen. Außerdem brauchst du zum Aufnehmen des TV-Programms eine zusätzliche Festplatte.

Beim Kabelanbieter hattest du bisher in einer Mietwohnung keine Wahl: Du musstest in der Regel den Anbieter nehmen, der dort zuständig war. Das ändert sich mit dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs am 1. Juli 2024. Fortan kannst du selbst entscheiden, ob und bei welchem Anbieter du einen Vertrag abschließt – ein guter Moment, um über IPTV als Alternative zum Kabelfernsehen nachzudenken.

Auch Vermieter müssen durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs einige Punkte beachten. Welche das sind, erfährst du hier:

Free-TV über das Internet

Free-TV ist eine kostenlose Form von IPTV, mit der du ebenfalls online TV schaust: Du klinkst dich über die Apps der Fernsehsender in das Live-Programm ein. Die öffentlich-rechtlichen Programme findest du als Free-TV-Sender im Internet in HD-Qualität. Auch private Sender wie die ProSieben- und die RTL-Gruppe streamen einige Sendungen kostenlos, aber mit Werbung.

Mit einem IPTV-Paket hast du beim Programmangebot deutlich mehr Auswahl als mit den Apps der Fernsehsender. Außerdem ist es nicht nötig, zwischen den Apps zu wechseln: Du rufst alle TV-Inhalte über eine zentrale Oberfläche ab.

Satellit

Beim Satellitenfernsehen empfängst du das TV-Signal aus dem All – mithilfe einer Satellitenanlage auf dem Dach, an der Fassade oder am Balkongeländer. Zusätzlich benötigst du einen Sat-Receiver oder einen DVB-S-fähigen Fernseher. Zwischen Schüssel und Receiver musst du ein Kabel verlegen (lassen), das ist in der Regel sehr aufwendig. Wohnst du zur Miete, kann der Vermieter die Installation ablehnen.

Dafür hast du bei Satelliten-TV die größte Programmauswahl. Astra-Satelliten strahlen fast 3.200 Fernseh- und Radiosender auf Deutsch und anderen Sprachen aus, darunter viele in HD. Das ist der größte Vorteil von Sat-TV.

Zudem fallen anders als bei IPTV keine monatlichen Kosten an – außer, du willst Privatsender in HD schauen.

Der Nachteil: Für die Grundausstattung musst du mehr Geld ausgeben als bei IPTV sowie Kabel und DVB-T2. Zudem kann es bei sehr schlechtem Wetter zu Empfangsproblemen kommen. In diesen beiden Punkten ist IPTV eine gute Alternative zu Satelliten-TV.

DVB-T2

In Ballungsräumen und ländlichen Gebieten kannst du das Fernsehsignal mit einem DVB-T2-HD-Receiver plus DVB-T2-Antenne empfangen. Der Receiver ist in vielen Fernsehern schon eingebaut.

DVB-T2 punktet im Vergleich zu IPTV damit, dass du öffentlich-rechtliche Programme ohne weitere Kosten ansiehst – außer dem Rundfunkbeitrag, versteht sich. Weiterer Vorteil: Du bist unabhängig vom Internet und von physischen Leitungen.

Private Sender sind allerdings verschlüsselt. Willst du sie sehen, musst du zahlen. Auch sonst ist die Programmauswahl im Gegensatz zu IPTV und anderen Empfangsarten eingeschränkt. Außerdem kannst du das TV-Programm mit DVB-T2 nicht ohne Weiteres aufnehmen – dazu sind zusätzliche Geräte notwendig, etwa eine externe Festplatte.

Um Internet-TV zu nutzen, benötigst du im Wesentlichen Folgendes:

• Einen Internetanschluss mit ausreichender Bandbreite: Für die störungsfreie Übertragung von TV in Standardauflösung (SD) empfehlen wir mindestens 6 Mbit/s Download-Bandbreite. Für hochauflösende Inhalte (HD) sollten es mindestens 16 Mbit/s sein. Streaminganbieter wie Zattoo empfehlen für ihre Abos Bandbreiten zwischen 16 und 100 Mbit/s, je nach gewünschter Bildqualität und Anzahl der parallelen Streams.
• Ein internetfähiges Endgerät: Die meisten aktuellen Fernseher (Smart-TVs) kannst du direkt mit dem Internet verbinden, meist per WLAN. Ältere TV-Geräte lassen sich mit Streaming-Sticks und -Boxen wie Amazon Fire TV, Google Chromecast, Apple TV oder speziellen TV-Sticks internetfähig machen. Wie sich die verschiedenen Streaming-Sticks unterscheiden, erfährst du in dem Beitrag Beste TV-Sticks: Tests & Vergleich. Auch auf deinen mobilen Geräten kannst du Internet-TV über Apps oder im Browser empfangen.
• Ein IPTV-Abo: Anbieter wie Zattoo, waipu.tv, MagentaTV und Joyn bieten Zugriff auf viele TV-Sender, teilweise auch in HD-Qualität. Die meisten Abos sind monatlich kündbar und beinhalten Komfortfunktionen wie Aufnehmen, Restart oder zeitversetztes Fernsehen. Alternativ gibt es Komplettpakete der Internetanbieter mit Internet, Telefon und IPTV aus einer Hand, etwa MagentaTV oder Vodafone GigaTV. Hier ist unter Umständen ein geeigneter Router die Voraussetzung.

Mit der passenden Kombination aus schnellem Internet, kompatiblem Endgerät und flexiblem TV-Abo steht dem Fernsehen über das Internet nichts mehr im Wege.

Im folgenden Video vergleicht unser Moderator Jens die Anbieter MagentaTV, Waipu.tv und Zattoo:

IPTV ist eine moderne und flexible Art, Fernsehen über das Internet zu genießen. Du kannst eine Vielzahl von Fernsehinhalten auf verschiedenen Geräten wie Smart-TVs, Computern und Smartphones empfangen.

Die Hauptvorteile von IPTV sind die Möglichkeit, Sendungen in hoher Bildqualität zu sehen, sie aufzuzeichnen und jederzeit von überall aus darauf zuzugreifen. Zudem bietet IPTV Funktionen wie das Anhalten und Neustarten von Live-Sendungen und personalisierte Empfehlungen. Das unterscheidet IPTV von herkömmlichem Fernsehen über Kabel oder Antenne.

Ein wesentlicher Nachteil ist jedoch, dass IPTV eine stabile Internetverbindung benötigt. Fällt das Internet aus, ist auch kein Fernsehen möglich. Die Kosten für IPTV variieren, bei vielen Anbietern kannst du flexible Abonnements wählen, die zum Beispiel monatlich kündbar sind.

Insgesamt ist IPTV sinnvoll, wenn du Wert auf Flexibilität und eine breite Auswahl an TV-Programmen legst. Wenn du einen schnellen Internetanschluss hast, bietet der Umstieg auf IPTV für dich fast ausschließlich Vorteile.